qop: Eine QASS Vision

Zentrum für Kooperation und Innovation in Wetter (Ruhr)

 

Gründerzeit:

Ich bin ein Kind des „Bildungsaufbruchs“ in den 1970er Jahren. Mit Bafög konnten plötzlich mehr Kinder höhere Schuldbildung erreichen. Mein Vater musste am Wetteraner Gymnasium noch Schulgeld bezahlen, was aber die Familie nicht durchhalten konnte. Ich selbst konnte 1979 Abitur machen und an den Hochschulen in Bochum, Dortmund und Hagen studieren, großartig. Als Ingenieur habe ich vor 20 Jahren eine eigene Firma gegründet und freue mich unglaublich, dass sie wächst und Raum für die Entfaltung junger (und auch älterer) Talente schafft. QASS (gegründet 2001), meine/unsere Firma, hat Kontakte zu allen möglichen „riesigen“ Firmen, wir haben auch Kontakte zu vielen Hochschulen und Instituten. Wir finden das gut. Wir lernen von denen und wir entwickeln unsere Produkte mit unseren Kunden und Partnern weiter.

 

Unternehmen und Verantwortung:

So arbeiten unsere Teams, so arbeitet die Firma. Bei allen Problemen, die das Leben und die menschlichen Aktivitäten auf unserem Planeten so mit sich bringen, habe ich eine zutiefst optimistische Lebenseinstellung. Das kommt vielleicht aus den 70ern, als so Vieles im Aufbruch war. Heute kann man sich vor Problemdiskussion oft gar nicht retten, Klima, Plastik in den Weltmeeren, Viren, chinesische Konkurrenten, Strukturwandel, die Liste lässt sich endlos fortführen. Aber verdammt nochmal, Aufgeben ist einfach keine Option. Was mich antreibt, sind Optimismus und Neugierde. Ich habe ein Team, hier bei QASS, dass mich jeden Tag inspiriert. Mit Freude machen wir neue Erfindungen und denken über moderne Formen der Zusammenarbeit und Weiterbildung nach. Wissen und Kooperation, Respekt und soziales Miteinander sind unsere größten Ressourcen. Wir versuchen alles möglichst nachhaltig und ehrlich anzugehen.

 

Das qop:

Und genau in diesem Sinne sehe ich ein mögliches Innovations- und Kooperationszentrum im riesigen DEMAG Verwaltungsgebäude. 15.000 Quadratmeter bereits gebauter Flächen an einem der besten Aussichtspunkte der Stadt. Der Bau wurde ja in den 70ern nicht umsonst an dieser Stelle errichtet. Der größte Arbeitgeber am Ort hatte seine Konzernzentrale an einem der besten Plätze errichtet. In Sichtweite zur S-Bahn mit gutem Anschluss zu den Hochschulen der Region, umgeben von Wald und Flussauen mit super Wander- und Radwegen, könnten wir einen Standort revitalisieren, der in der gesamten Region hervorsticht. Kein verschlafenes Wetter, sondern die gelungene Kombination von Arbeiten und Leben. Ja es fehlt noch etwas Gastronomie und Kultur, die werden wir mit einbauen, wir leben aber auch im Ruhrgebiet, wo alles „nah bei“ ist. Und wenn wir interessante, womöglich sogar richtig gut bezahlte Jobs schaffen, erhöht das die Nachfrage am Ort und „spült“ Geld in die Stadtkasse.

 

Substanz:

Ich habe als Kind miterlebt, wie das Gebäude errichtet wurde. Meine Frau hat 1978 ihre kaufmännische Ausbildung in „Burg Schreckenstein“ angetreten. Ich „weiß“ seit 40 Jahren, dass es Risse im Kellergeschoß gibt und das Gebäude den Hang hinunterrutscht. Es steht aber immer noch und bewegt sich kein bisschen. Der TÜV hat in unserem Auftrag Sanierungsmöglichkeiten und Statik geprüft. Die Gutachten sind eindeutig. Das Gebäude steht wie eine „1“ und die Sanierung ist bezahlbar. Klar, Heizung und Lüftung sind so alt wie das Gebäude und müssen komplett erneuert werden. Dann können wir ja auch gleich neueste Methoden zur Luftreinigung mit einbauen. Eine Personaldichte wie in Hochzeiten der DEMAG streben wir ja nie und nimmer an.

 

Die Zukunft:

Wenn wir das Gebäude kostengünstig sanieren können, dann wird auch der Quadratmeterpreis niedrig sein. Also können sich das auch kleine Firmen und Start-Ups leisten. Wir können Schülerlabore für Robotik einrichten und Fortbildungen für jedermann anbieten. Wir haben unsere Zukunft noch vor uns und die soll doch toll sein. Was ich erreichen durfte, verdanke ich den Bildungsentscheidungen der 60er und 70er, meinen Ausbildern, meinen Lehrern und Dozenten, und natürlich meinen Eltern, auf deren Bauernhof ich von klein auf arbeiten und verkaufen gelernt habe. Mir ist keine Arbeit zu dreckig und keine Formel zu kompliziert, so ist das Ruhrgebiet. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein Kooperations- und Innovationszentrum gebrauchen und schaffen können.

 

Ulrich Seuthe

One thought on “qop: Eine QASS Vision

  1. Thomas Kramps 11. Mai 2021 at 07:46

    Etwa im dritten Quartal 2021 werde ich ein kleines Ingenieurbüro für Energieberatung gründen. Als 1-Mann-Büro im Home-Office beginnend wird mir die Nähe zu kreativen insprierenden Menschen fehlen. Das Einmieten in eine klassische Büro-Immobilie würde daran nichts ändern.

    Ich würde mich sofort mit in die StartUp-Etage des qop einmieten. Für kleine (angehende) Unternehmen wie meines sind die gebotene Infrastruktur, die Möglichkeit hier Kunden einzuladen sowie die Netzwerkeffekte durch die vielen Co-Worker eine gigantische Chance.

    Ich verlange von der Politik, dass man mir und vielleicht vielen dutzend weiteren Gründern hier diese Chance ermöglicht. Dass man Wetter diese Chance ermöglicht.

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